Der Koblenzer Brasilienverein e.V. “KoBra”
wurde 1989 im Koblenzer Raum aus dem bereits 1985 in Ingelheim gegründeten Brasilienverein heraus von Dr. Hans-Josef Mürtz ins Leben gerufen, um den Ärmsten der Armen in Mato Grosso, Zentralbrasilien, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Beide Vereine arbeiten eng zusammen und haben vorrangig die Kinder und Jugendlichen der Unterschicht als Hauptzielgruppe, da ihre Bildungs- und Ausbildungs-Chancen zu gering sind.
Der Leitgedanke ist, mit möglichst wenig Mitteln möglichst viel zu erreichen. Dabei soll es nicht nur um eine Anschubfinanzierung zur unmittelbaren und nachhaltigen Sicherung der Grundbedürfnisse und zur Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen gehen. Es sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass diese Menschen ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstbewusstsein steigern, ihre demokratischen Rechte wahrnehmen und in Würde leben können.
Die Entwicklungshilfe soll auf der Basis von gegenseitiger Achtung und Lernbereitschaft, von Solidarität und partnerschaftlichem Miteinander geleistet werden, d.h. Solidarität statt Almosen.
Jahresrückblick 2023
Im letzten Jahr ist der Gründer von KoBra Dr. Hans-Josef Mürtz mit 93 Jahren verstorben. Er war ein unglaublich engagierter und warmherziger Mensch, ohne den es KoBra nicht gäbe. Durch die Vereinsarbeit hat er zahlreiche soziale Projekte in Brasilien inspiriert. Die Rückmeldung auf sein Versterben war sowohl in Rondonópolis als auch in Deutschland überwältigend und sehr tröstend. Die Erinnerung an ihn wird uns immer erhalten bleiben.
In 2023 waren die beiden Jugendzentren der außerhalb gelegenen Stadtteile durchgehend geöffnet. Dort wurde Kunst, Theater, Chor, Capoeira (brasilianische Kampfsportart) und bildungsunterstützende Aktivitäten angeboten. Mitte des Jahres hat uns jedoch der langjährige Musiklehrer verlassen. Bisher konnte noch kein geeigneter Ersatz gefunden werden. Im Allgemeinen ist es schwierig zuverlässige und empathische Mitarbeitende zu finden, die langfristig bei KoBra bleiben. In den letzten Jahren haben uns einige Mitarbeitende verlassen, weil die psychische Belastung durch die Schicksale der Kinder zu groß geworden ist. Daher können wir aktuell keinen Chor und kein Informatikkurs anbieten. Die Bescheinigung von Grundkenntnissen im Umgang mit einem PC sind jedoch für viele Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze Voraussetzung. Daher sucht Elisângela mit Nachdruck eine geeignete Lehrperson.
Bei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wird seit den letzten Jahren auf Bildung und Pädagogik im Allgemeinen ein stärkerer Fokus gelegt. Auch der Berufsberatungskurs für die Jugendlichen fand wieder statt und trug zu der Vermittlung einiger Ausbildungsplätze bei. Die Vorträge konnten durch Zusammenarbeit mit einer Schule und der Kirche in den beiden Stadtteilen, in denen die Jugendzentren sind gehalten werden.
Neben der Zusammenarbeit mit der Schule konnte Elisângela erneut umfangreiche finanzielle Unterstützung in Brasilien gewinnen. Dazu zählt die Förderung der Stadtverwaltung von ca. 260.000R$ (50.000€), wodurch Gehälter, Reparaturen, Material und auch teilweise Lebensmittel bezahlt werden können. Weiterhin wurde das Teilzeitgehalt von zwei Lehrkräften (Capoeira und Kunst) direkt finanziert.
In 2023 wurden 115 Patenkinder und deren Familien durchgehend betreut. Die Patenkinder wurden wie immer mit Lebensmitteln und Schulmaterial versorgt. Neben der materiellen und finanziellen Unterstützung findet eine enge Betreuung durch die Sozialarbeiterin, die Psychologin und Elisângela statt, um individuell helfen zu können. Weiterhin werden die Leben vieler Patenkinder durch schwerwiegende Probleme wie häusliche Gewalt, Missbrauch, Depressionen, Drogen und Druck von der organisierten Kriminalität beeinflusst. Der Umgang mit organisierter Kriminalität ist leider einer der großen Herausforderung bei der Arbeit.
Auch in 2023 konnten die Freiwilligendienste durchgeführt werden. Die beiden deutschen Freiwilligen Elisa Akelbein und Lina Baier kehrten im Sommer nach Deutschland zurück. Dabei begleitete Elisa Akelbein zwei Freiwillige aus Rondonopolis, Thais Gabriella de Matos Teixeira und Lucas Fernando Borges Mendes, auf ihrer Reise nach Deutschland. Sie begannen im August beide ein FSJ im Kindertageseinrichtungen in Nieder-Olm und Zornheim. Ende September konnte Theresia Michel aus Stralsund ihren Freiwilligendienst in Rondonópolis beginnen. Die Trägerschaft des Freiwilligendienstes liegt dabei erneut beim ICE (Initiative Christen für Europa e.V.) aus Dresden.
Für weitere Informationen
können Sie gern persönlich Kontakt aufnehmen entweder mit mir, Hannah Teles de Oliveira, (
und/oder 015780931909) oder unter . Jede Spende kommt nicht nur in voller Höhe dem Projekt zugute, sondern sie wird sogar mit einem Zuschuss von 15% nach Rondonópolis weitergeleitet.Spendenkonto des KoBra-Vereins bei der Kreissparkasse Mayen IBAN: DE65 5765 0010 0090 0025 77 und BIC: MALADE51MYN