Der Verein
soll unabhängig arbeiten und sich dauerhaft den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit verpflichtet fühlen.
Um dies zu gewährleisten, werden in ständiger Absprache mit den Mitarbeitern vor Ort alle Projekte besprochen und nach Durchführung ordnungsgemäß abgerechnet. Eine besondere Brücke zwischen Deutschland und Brasilien bildet die Projektleiterin Elisângela Bezerra Vieira vor Ort. Sie wurde bis zu ihrem Schulabschluss als Patenkind unterstützt und lebte danach über zwei Jahre in Deutschland bei dem Gründerehepaar Frau und Herr Dr. Mürtz, um die Deutsche Sprache zu erlenen. Seit nun über 20 Jahren arbeitet sie mit Leib und Seele bei KoBra in Rondonópolis. In regelmäßigen Abständen besuchen Vorstandsmitglieder auf ihre eigenen Kosten das Projekt in Brasilien, um sich von dem Fortgang der Arbeiten zu überzeugen, aber auch um durch persönliche Kontakte bei auftretenden Problemen besser helfen zu können.
Die beiden Brasilienvereine haben bisher über acht Millionen Euro nach Brasilien transferiert und damit u.a. folgende Projekte verwirklicht:
- Lernwillige Jugendliche werden speziell gefördert, um ihnen eine abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Zur Zeit werden 130 Kinder und Jugendliche finanziell unterstützt, die anstatt zu arbeiten die Schule besuchen. Als Ausgleich für den fehlenden Lohn erhalten die Familien pro Patenkind monatlich Waren bis zu einem Wert von 28 €. Für allgemeine Ausgaben werden 2 € benötigt. Zehn Brasilianer/Innen betreuen die Kinder. Sie verteilen Lebensmittelgutscheine, Schulkleidung und -material und besorgen für die Kranken die notwendigen Medikamente. Aufgrund der zunehmenden Leprakrankheit betreuen sie seit Jahren auch viele Leprakranke. Auch in der unterrichtsfreien Zeit werden die Kinder in zwei eigenen KoBra-Jugendzentren von ihnen in unterschiedlichen Gruppen betreut, damit sie nicht zu „Straßenkindern“ werden.
- Damit die Jugendlichen nach Abschluss der Schulzeit auch die Möglichkeit haben, einen für sie geeigneten Beruf zu erlernen, werden aus den Erträgen der 1997 gegründeten KoBra-Stiftung Berufsausbildungs-Stipendien vergeben, z.B. zur Ausbildung als Krankenpfleger*in, Sekretär*in, Friseur*in, Buchhalter*in, Diplom-Landwirt*in, Computerspezialist*in, Dolmetscher*in, Psychotherapeut*in, Pädgoge*in, Priester.
- In Zusammenarbeit mit der deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in Person von Manfred Göbel werden bedürftige Menschen während ihrer Behandlung betreut und mit Lebensmitteln unterstützt.
- Es wurden 4 Kindertagesstätten und 4 Kindergärten gebaut. Darüber hinaus wurden viele Jahre die Gehälter von 43 meist in den Kindergärten beschäftigten Angestellten finanziert. Seit einigen Jahren hat die Stadtverwaltung von Rondonópolis den Neubau und die Finanzierung der Kindertagesstätten übernommen.
- In Zusammenarbeit mit dem internat. Kolping- und Kindermissionswerk wurde auf 5.000 qm ein großes Ausbildungs-Zentrum errichtet, wo die Jugendlichen sich als Schreiner, Mechaniker, Bürokraft (mit Computerkenntnissen), Friseur, Schneider, Weber und in anderen Berufskursen ausbilden lassen können.
- Zusätzlich wurden über 350 Steinhäuser (32 bzw. 48 qm groß), 3 Versammlungsräume für Mütter- und Jugendvereine und zwei Kirchen finanziert sowie die einheimische Priesterausbildung gefördert und zu diesem Zweck ein Priesterseminar in Cuiabá mit 35.000 € unterstützt.